Gerade sagte eine Freundin / Schülerin zu mir, sie dachte sie werde sich das Dressurreiten über Horsemanship und Beziehung und so weiter erarbeiten. Dabei stelle sie gerade fest, es sei genau andersrum. Ich bekomme Gänsehaut. Das trifft es. Beim Lehrgang mit Kristina Janssen am vergangenen Wochenende hatten wir nicht nur viel Spaß und eine unfassbare Atmosphäre von gegenseitiger Unterstützung und Respekt, sondern es kam zu folgendem Ereignis: ich ritt wie nie. Ich habe mich transformiert. Von der Horsemanship-Frau, die versucht Dressur zu reiten in die Dressurreiterin, die auch Beziehungstechnisch mit ihren Pferden unterwegs ist. Ich möchte damit nicht sagen, dass der Weg hier ein Ende nimmt. Im Gegenteil. DAS IST ERST DER ANFANG. Ich bin weit entfernt (oder doch nicht mehr so weit) von Piaffe, Einerwechseln und Co. Aber ich verstehe, wie sich Zügelkontakt anfühlen soll, muss, kann. Ich bin in der Lage zu spüren ob der Rücken da ist oder nicht, ob die Halswirbelsäule hängt oder sich aufspannt. Ich kann die Halsbasis in die Mitte rücken. Einfach so.
Und: jetzt mal egal ob Dressurreiterin oder nicht… ich kann meinen Schülern zeigen wie man ein Pferd in einen Spannungsbogen reitet. Mit einer guten Sprache. Nah am Mann. Oder eben an der Frau. Und vor allem am Pferd. Weil ich mit dem Gesicht voraus lange und tief durch den Dreck geschliffen bin, bis ich es verstanden habe. Deshalb bin ich nah den Reitern und fühle was sie fühlen. Und wisst ihr was? Ich fühle mich so wohl in dieser Rolle. Erhaben. Cantienisch. Mit aufgespanter Halswirbelsäule sozusagen.
In diesem Sinne… gute Nacht <3